Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer - das sieht man in jedem Laden. Von weissem zu schwarzem Pfeffer und manchmal steht auch Tellicherry oder Banasura drauf. Aber, dass jede Pfeffersorte eigentlich doch immer von derselben Pflanze kommt, das wissen die wenigsten.
Wir teilen die interessantesten Facts zu Pfeffer mit dir, wo er wächst und was diese Ranke so faszinierend macht.
Pfefferarten im Überblick
Wir alle kennen und lieben Pfeffer, oder? Dieses scharfe Zeug, das fast auf jedem Tisch steht? Aber hier ist die Sache: Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer. Wir haben den klassischen schwarzen Pfeffer, den weissen Pfeffer, den grünen Pfeffer und auch roten Pfeffer. Und hier ist der Clou: Sie stammen alle von derselben Pflanze ab. Jedes "wahre" Pfefferkorn wird immer von einer Ranke namens Piper nigrum geerntet, nur halt bei verschiedenen Reifegraden. Dann kommen noch die Verarbeitungsunterschiede dazu und schon haben wir grünen, weissen, roten, schwarzen und fermentierten Pfeffer. Aber was genau hab ich da jetzt vor mir?
Schwarzer Pfeffer: Der Klassiker
Schwarzer Pfeffer ist der unumstrittene König der Pfeffersorten. Seine Körnchen sind so beliebt, dass sie in fast jedem Rezept auftauchen. Aber wusstest du, dass schwarzer Pfeffer eigentlich grün ist? Der Trick liegt im Trocknungsprozess, der aus grünem Pfeffer das würzige Schwarze macht. Die Beeren werden über Wochen fermentiert und anschliessend getrocknet. Übrigens, wenn du ihn bereits gemahlen kaufst, verpasst du was! Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer hat mehr Bumms und peppt dein Essen so richtig auf.
Schwarzer Pfeffer macht Steaks, Braten und dunkle Saucen sowie frische Salatdressings zum Genuss. Mit seiner angenehmen, feinwürzigen Schärfe und dem minzigen Aroma gehört der schwarze Kampot-Pfeffer, ein Kultivar vom Pfeffer, zu den edelsten Pfeffersorten der Welt. Frisch aus der Pfeffermühle gemahlen ist es ein fantastisches Geschmackserlebnis.
Weisser Pfeffer: Die unsichtbare Schönheit
Nun, lass uns den weissen Elefanten im Raum nicht übersehen - den weissen Pfeffer! Weisser Pfeffer ist sozusagen der geheime Agent unter den Gewürzen. Was ihn besonders macht? Seine äussere Schicht wird entfernt; das Fruchtfleisch, was ihn mild und dennoch würzig macht. Ideal für helle Saucen, wenn du keine schwarzen Körnchen drin haben möchtest.
Weisser Pfeffer mit seiner frischen Zitronennote verfeinert perfekt Geflügel- oder Fischgerichte, Gemüse, leichte Saucen, Suppen und Salate oder pikante Dressings. Seine milde Schärfe und sein pikantes Aroma machen ihn zu einer Rarität. Am intensivsten entfaltet sich das Aroma, wenn man die Pfefferbeere kurz vor dem Verzehr mahlt.
Roter Pfeffer: Die fruchtige Geheimwaffe
Roter Pfeffer ist der Favorit von so ziemlich allen bei uns in der Manufaktur und ist nicht umsonst unser Bestseller. Roter Pfeffer wird aus den reifen, roten Pfefferbeeren hergestellt und wird nicht, wie beim schwarzen Pfeffer noch fermentiert. Daraus ergeben sich fruchtige, rote und getrocknete Pfefferkörner, die fast schon eine gewisse süsse Austrahlen, gefolgt von dem intensiven Pfeffer-Kick.
Roter Pfeffer passt besonders gut zu Hühnchen, Fisch, Nudeln und köstlichen würzigen Saucen. Dank seines fruchtig-süssen Aromas ist der rote Pfeffer sehr interessant für jede Art von Dessert oder Obst. Rote Pfefferkörner schmecken frisch gemahlen oder zerstossen am besten.
Grüner Pfeffer: Die frische Alternative
Grüner Pfeffer ist wie der frische Atemzug der Pfefferwelt. Er wird unreif geerntet und entweder getrocknet oder eingelegt. Der knackige Biss und die frische Schärfe machen ihn zum idealen Begleiter für Fisch und Geflügel. Übrigens, wenn du eingelegten grünen Pfeffer in der Hand hast, überleg nicht lange – ab damit in dein nächstes Gericht! In Thailand wird gerne mit grünem Pfeffer gekocht - in Curries sieht man oft die frischen Beeren am Strunk mit beim Köcheln.
fermentierter Pfeffer: Komplexe Pfeffernoten
Wie der schwarze Pfeffer, wird fermentierter Pfeffer aus grünen, also unreifen Beeren geernet, und danach weiterverarbeitet. Der Unterschied ist, dass beim frisch fermentierten Pfeffer Salz und Wasser hinzugegeben werden und so die Pfefferkörner nicht trocknen können. Das Resultat kann sich sehen lassen: Die Körner bleiben weich, sind salzig, scharf aber auch nicht zu scharf, und bringen eine richtige Ladung Umami mit sich.
Der fermentierte Pfeffer sollte immer nur zu Finishen benutzt werden. Beim Kochen gehen die komplexen Aromastoffe von der Fermentation leider verloren. Unser Tipp: fermentierter Pfeffer ist perfekt zum Raclette.
Andere Pfeffersorten, die kein Pfeffer sind
Rosa Pfeffer: Die Überraschung aus Südamerika
Rosa Pfeffer ist der schräge Vogel in der Pfefferfamilie. Aber halt, er ist nicht einmal ein echter Pfeffer! Er gehört zu einer völlig anderen Pflanzenfamilie. Diese kleinen rosa Kügelchen sind eher süss und fruchtig als scharf. Perfekt, um einen Hauch von Exotik in deine Gerichte zu zaubern. Der Rosa Pfeffer heisst auch Schinusbeere und hat nur kleine Anteile an Piperin - und ist deswegen eher mild
Langer Pfeffer: Die unerwartete Überraschung
Jetzt, da wir die üblichen Verdächtigen besprochen haben, lass uns einen Blick auf den langen Pfeffer werfen. Er sieht ein bisschen aus wie ein Zwilling des schwarzen Pfeffers, gehört aber auch gar nicht zur Familie des Pfeffers. Der lange Pfeffer hat eine längliche Form und stammt aus Indien. Sein Geschmack ist komplex, mit einer scharfen, leicht süsslichen Note, die ihn zu einer aufregenden Ergänzung in deiner Gewürzpalette macht. Zusätzlich betäubt der lange Pfeffer die Zunge ein wenig, was dieses Gewürz nochmal so richtig interessant macht. Probiere ihn in einem würzigen Curry oder auf gegrilltem Gemüse aus.
Szechuanpfeffer: Das prickelnde Abenteuer
Jetzt gehen wir auf eine aufregende Reise nach China, um den Szechuanpfeffer zu entdecken. Dieser Pfeffer hat es wirklich in sich. Er bringt nicht nur Würze, sondern auch ein prickelndes, betäubendes Gefühl auf deine Zunge, genau so wie der lange Pfeffer. Das liegt an den enthaltenen Alkaloiden, die ein leichtes Kribbeln verursachen. Der Szechuanpfeffer wird oft in der Szechuan-Küche verwendet, um den Gerichten diesen unverwechselbaren, aufregenden Geschmack zu verleihen. Der Szechuanpfeffer gehört zur Familie der Zitrusfrüchte und ist deswegen auch echt "zitronig"
Probiere ihn in einem Hühnchen-Kung-Pao-Gericht oder in einer würzigen Brühe für ein Geschmackserlebnis, das du so schnell nicht vergessen wirst.
Wusstest du, dass es 4 Sorten Szechuanpfeffer gibt? In Europa bekommen wir aber eigentlich immer nur den Timut Szechuanpfeffer, der an Grapefruit errinnert. In Japan ist der Sansho Szechuanpfeffer weit verbreitet, der eher Zitrus- und Limonen-Aromen mit sich bringt.
Paradiskörner: Die geheimnisvollen Verwandten
Hast du schon einmal von Paradiskörnern gehört? Diese kleinen Schätzchen sind die geheimnisvollen Verwandten des Pfeffers und stammen aus Westafrika. Sie sehen aus wie Mini-Pfefferkörner und haben einen milden, leicht zitronigen Geschmack mit einer subtilen Schärfe. Paradiskörner sind eine grossartige Ergänzung zu Marinaden, Dressings und sogar zu Desserts. Ihre frische, exotische Note verleiht deinen Gerichten eine überraschende und erfrischende Dimension. Probier sie auf gegrilltem Fisch oder in einem erfrischenden Salat aus, um deine Geschmacksknospen zu verzaubern. Paradiskörner sind ein Geheimtipp, den du unbedingt ausprobieren solltest, wenn du die Vielfalt der Pfefferwelt erkunden möchtest.
Pfeffer in der Küche
Jetzt, da wir die Gangarten des Pfeffers kennen, lasst uns über den Einsatz in der Küche sprechen. Schwarzer Pfeffer bringt den Kick in deine Pasta, weisser Pfeffer passt hervorragend zu Kartoffelgerichten, grüner Pfeffer liebt Fisch und roter Pfeffer – nun ja, er bringt ein bisschen Glamour in jedes Gericht. Du musst aber nicht bei diesen Regeln bleiben! Experimentiere mit verschiedenen Sorten und finde heraus, welcher Pfeffer zu deinem Gaumen passt.
Fazit: Welcher Pfeffer passt zu dir?
Es ist Zeit, die Pfefferprobe zu machen! Probier alle aus, sei ein Pfeffer-Detektiv und finde heraus, welcher zu deinem kulinarischen Stil passt. Du wirst überrascht sein, wie diese kleinen Körnchen den Geschmack deiner Gerichte verändern können. Und denk daran, Pfeffer ist nicht nur zum Würzen da, sondern auch zum Spass haben in der Küche! Und falls du Fragen hast oder über deine eigenen Pfeffer-Abenteuer berichten möchtest, schreib einfach in die Kommentare. Wir freuen uns auf deine scharfen Geschichten!
1 Kommentar
Danke für die super Aufstellung der verschiedenen Arten von Pfeffer.
Ich denke Du hast aus einem guten Grund den gemahlenen Industrie-“Pfeffer” nicht erwähnt. :)
Der verdient den Namen Pfeffer eigentlich nicht, da er nur aus verarbeitetem “Abfall” besteht, aus dem bereits Piperin entzogen wurde.